Die Freude bei Schülern und Lehrern der Neustädter Realschule war groß, als man im Juni 2015 über das Büro des Bundestagsabgeordneten Carsten Träger (SPD) erfuhr, dass das Filmprojekt „Stolpersteine“ erneut einen hochkarätigen Preis gewonnen hatte. Mit dem Karl-Heinz-Hiersemann-Preis wird der in Koproduktion von Videogruppe der Schule und der Fachschaft Geschichte realisierte Film bereits zum vierten Mal ausgezeichnet. Der Film ist mittlerweile über unsere Homepage (auf der Startseite rechts oben!) zu sehen und wurde schon mehrere tausendmal aufgerufen. An der Realschule erhofft man sich natürlich, dass sich nun noch weitere geschichtsinteressierte Neustädter den Film ansehen.
Der alle zwei Jahre verliehene Karl-Heinz-Hiersemann-Preis der SPD Mittelfranken würdigt das Engagement von Jugendlichen und Jugendgruppen, welche sich für Freiheit, Demokratie, Toleranz und Völkerverständigung einsetzen. Stellvertretend für die Videogruppe nahm die Schülerin Paula Schemm am vergangenen Sonntag in Begleitung ihres Lehrers A. Förtsch sowie Schulleiterin M. Paulini den mit 150 Euro dotierten Preis entgegen. Prominenter Gast war neben der Witwe von K.H. Hiersemann (links) der ehemalige Sozialminister, Vizekanzler und SPD-Vorsitzende Franz Müntefering (2. v.r.)!
Im Vorfeld der Preisverleihung erhielt die Realschule hohen Besuch in Form von MdB Carsten Träger. Dieser nahm sich am 21. September die Zeit, den Mitgliedern der preisgekrönten Videogruppe sowie den projektbegleitenden Lehrern Hannes Langhammer und Alexander Förtsch einen Besuch abzustatten. Vor Ort besichtigte er die vor dem Schulzentrum verlegten Stolpersteine (siehe Bild).
Im Anschluss ließ er sich von den im Film als Sprecher agierenden Schülern Sascha Saarow und Paula Schemm über die Produktion des Films berichten. Dabei erfuhr er, wie die Schüler für „Stolpersteine“ über die Zeit des Dritten Reiches in Neustadt an der Aisch recherchiert hatten. Auch wie die Schülergruppe nach und nach die Lebensschicksale der fünf ehemaligen jüdischen Schüler nachzeichnen konnte, welche aufgrund der menschenverachtenden Rassenpolitik der Nationalsozialisten die damalige Realschule hatten verlassen müssen, stieß bei Träger auf großes Interesse. Abschließend berichteten die Schüler, dass mit einem neuen Film über den Namensgeber der Realschule, Dietrich Bonhoeffer, bereits ein weiteres Projekt in Vorbereitung sei.